Dienstag, 14. August 2012

Regenwetter


Eigentlich regnet es hier, gerade im Winter, eigentlich überhaupt nicht. Also hab ich, als ich meinen Koffer gepackt habe ganz frech zu meiner Mutter gesagt: „Ach einen Regenschirm werd‘ ich auf jeden Fall nicht brauchen!“ Falsch gedacht gestern Abend hab' ich das erste Mal gedacht, jetzt wäre ein Regenschirm schon praktisch. Und heute Morgen, als ich zur Schule musste hat es für hiesige Verhältnisse so sehr geregnet, dass ich mich wirklich geärgert habe, dass ich nicht auf meine Mutter gehört habe und den Regenschirm eingepackt habe ;-). 
Da ich aber immer noch der festen Überzeugung bin, dass es hier im Winter eigentlich nicht regnet, hab ich mal in den Reiseführer geschaut und der bestätigt für den Monat August genau einen Regentag. Gut, dann kann es jetzt ja nur noch besser werden …

Zurzeit treffen wir die letzten Vorbereitungen für die große Reise. Am Sonntag geht es los! Ich hab mir jetzt noch einen dicken Fließpulli und Flipflops gekauft, brauche aber unbedingt noch eine Isomatte, die liegt nämlich gut verstaut neben meinem Regenschirm zuhause ;-)

Zum Abschluss noch eine super schöne Afrika-Geschichte
Da geh ich Samstagmorgen ein bisschen an der Promenade spazieren und dann seh‘ ich da, so 20 Jungs, alle so ca. 10 Jahre alt, Fußball spielen. Einfach so. Mit selbstabgegrenzten Toren und ohne ein en Schiedsrichter. Das war echt total toll, wie das funktioniert hat ;-). Erst dann hab ich gemerkt, dass das Schüler aus meiner Schule sind, die haben mich auch erkannt, haben gewunken und sind zu mir gekommen und haben „Hallo“ gesagt, das war schon echt total süß und man hat so ein Gefühl, das man angekommen ist.

Freitag, 10. August 2012

Schulleben


Ich hab euch ja schon ein bisschen erzählt, wie es hier in der Schule ist. Aber ihr seid bestimmt gespannt, wie das nun wirklich aussieht… Also ich unterrichte in den Klassen fünf bis sieben Deutsch als Fremdsprache. Das heißt ich habe da immer so ca. 30 Kinder sitzen, die eigentlich kein Deutsch können und das lernen wollen. Naja von lernen wollen kann man nicht wirklich sprechen, denn so viel Lust haben die nicht wirklich, sondern machen lieber, was sie wollen! Das heißt, sie laufen durch die Klasse, tanzen und quatschen ;-) Aber ich denke, da kann man auf jeden Fall noch was ändern. Vor allem, weil ich jetzt genau in der Examensvorbereitung gekommen bin.  Gerade schreiben die Schüler nämlich Examen. Am Ende jedes Trimesters, ja hier wird in Trimestern und nicht in Halbjahren unterrichtet, werden Examen geschrieben, die dann über die Zeugnisnoten entscheiden. In den zwei Wochen vor den Ferien werden dann in allen Fächern in den ersten zwei Stunden Klausuren geschrieben, danach haben die Schüler noch vier Stunden zur Verfügung in denen sie für die Klausur am nächsten Tag lernen sollen, was natürlich so lala funktioniert… Ich bin wirklich mal gespannt, wie es wird wenn die Schüler dann nach den Ferien wieder richtigen Unterricht haben und wie das dann abläuft. In der ersten Woche mach ich dann auch ganz alleine Unterricht, ohne dass die Lehrerin dabei ist. Das wird wirklich spannend!!!

In der Zeit, in der die Upper Primary (Klasse 5-7) Examen schreibt, bin ich jetzt in einer übergreifenden Klasse eins bis drei, in denen die Kinder Deutsch als Muttersprache haben, das ist auch nochmal was ganz anderes. Ist schon interessant zu sehen, wie hier unterrichtet wird und was die Kinder so lernen. Besonders spannend ist es, weil ich ja genau über dieses Thema meine Masterarbeit geschrieben habe und so ungefähr weiß, wie das ablaufen kann.

Vorfreude auf den ersten Urlaub


So langsam wird es spannend. In knapp zwei Wochen geht es in den ersten richtigen Urlaub hier und ich werde gemeinsam mit den anderen Praktikanten das Land erkunden. Da freu ich mich schon sehr drauf!! Heute waren wir los und haben uns ein Auto gemietet, das sogar ein Zelt auf dem Dach hat und alles was man zum Campen braucht ist inklusive ;-) Ich bin echt mal gespannt, gestern haben wir uns eine Route überlegt und da sind schon echt einige tolle Punkte dabei… Es geht Richtung Süden und das Zwischenziel, bevor es wieder zurück geht ist der Fish-River-Canyon, der sogar noch imposanter als der Grand-Canyon sein soll. Mal sehen, was ich da berichten werde. Außerdem werden wir auf dem Weg hoffentlich ganz viele Tiere sehen, die es bei uns in Deutschland nicht gibt. Eine Herausforderung werden die Straßen hier sein und die Tatsache, dass es schon um 6 Uhr dunkel wird… Ach und außerdem fährt man hier auch links und muss das auch, wenn dir über Kilometer keine Autos entgegen kommen. Die Vorfreude steigt jetzt echt schon so langsam immer weiter an. Ich sollte unbedingt nochmal in den Reiseführer schauen, damit ich auch weiß, was ich alles sehen will und was es überhaupt alles zu sehen gibt ;-)

Leben in Swakopmund


Jetzt lebe ich schon seit fast zwei Wochen in Swakopmund einer Stadt mit ca. 30.000 Einwohnern im Westen von Namibia, direkt an der Atlantikküste. Swakopmund hat eine schöne Küstenpromenade mit einer historischen Seebrücke und einem Leuchtturm, der alle Häuser überragt. Die Seebrücke sieht ein bisschen so aus, wie die Seebrücken auf Usedom, sodass man sich hier wirklich einheimisch fühlen kann ;-). Geht man durch die Stadt hat man manchmal das Gefühl eine Zeitreise zu machen, da man immer an historischen Gebäuden aus der wilhelminischen Epoche vorbei kommt.

Die Stadt ist wirklich nicht groß, aber hier gibt es viele schöne Stellen. Am schönsten ist es, wenn die Sonne scheint und man mit den Füßen im Meer am Strand spazieren kann. Ich habe noch nicht so viel gesehen, werde aber am Wochenende mal auf eine Expedition durch die Stadt machen und mir alles anschauen, was man so sehen muss ;-).

So langsam lebt man sich schon ein bisschen ein und letztens wurde ich im Supermarkt schon gefragt, ob ich aus Namibia komme nicht schlecht oder? Ich wirke also langsam nicht mehr wie ein Tourist und das ist auch besser so, denn dann wird man nicht immer von den ganzen Straßenhändlern angesprochen, die einem ihre Waren verkaufen wollen. Die haben schon teilweise echt tolle Sachen, aber man möchte ja nicht ständig irgendetwas kaufen. Deshalb ist es gut, wenn man dann einfach sagt, man lebt hier, denn dann lassen sie einen direkt in Ruhe.

Da wir hier so nah am Äquator leben ist es so, dass jeden Tag um 18 Uhr die Sonne untergeht und es schlagartig dunkel wird und morgens um 7 geht die Sonne dann wieder auf, sodass man einen ganz anderen Tagesablauf als in Deutschland hat. Man steht immer recht früh auf, denn abends sollte man auch nicht mehr alleine unterwegs sein, sobald es dunkel ist, deshalb verabredet man sich meistens am Nachmittag, geht einen Kaffee trinken oder Mittagessen.

Dienstag, 7. August 2012

Wochenende


Jetzt ist das erste Wochenende schon vorbei und morgen geht es wieder in die Schule.  Da fangen dann die Examen an, weil das Trimester zu Ende ist und ich werde dann in den unteren Klassen aushelfen, da ich keine Klausurenaufsicht machen muss. Bin mal gespannt, wie der Unterricht da verläuft, ob das genauso ist wie bei den Großen oder ganz anders, mal abwarten…

Das Wochenende war super. Samstag war ich beim Schlachteessen im Schulheim, da gab es typisch deutsches Essen, also Kassler, Blut- und Weißwürste mit Kartoffelpüree und Sauerkraut. So was ess ich ja eigentlich gar nicht, aber war trotzdem mal ganz lecker. Da dieses Essen von der deutschen Gemeinde in Swakopmund organisiert wurde, waren da nur Deutsche und man hat sich gefühlt wie in einem Zelt auf dem Oktoberfest, war schon echt amüsant ;-) Danach bin ich mit den anderen Praktikantinnen noch ein bisschen durch Swakopmund gelaufen und haben ein bisschen die Stadt erkundigt, es war schön sonnig, aber auch sehr windig, sodass ich schon einen kleinen Sonnenbrand im Gesicht hatte, also nächstes Mal muss ich mich unbedingt besser eincremen, aber man denkt da nicht so dran, es ist doch Winter!

Am Sonntag hab ich dann gemeinsam mit einer der Praktikantinnen eine Bootstour in Walvis Bay gemacht. Wir waren mit einem Katamaran unterwegs und haben ganz viele Seelöwen gesehen, die sogar auf das Boot gekommen sind und die man streicheln konnte. Ganz viele Pelikane, die vom Boot aus gefüttert wurden und das Highlight waren die Delfine, die mit dem Boot geschwommen sind. Leider sind sie nicht so oft aus dem Wasser gesprungen, sodass man sie nicht so gut auf ein Foto bekommen hat, naja kann man nichts machen. Vielleicht seh ich ja ein anderes Mal ein paar mehr Delfine.

In zwei  Wochen sind auch schon Ferien und dann geht es hoffentlich los zu einer etwas größeren Tour, bin schon gespannt welche anderen Tiere man hier noch so zu sehen bekommt, vielleicht ja auch mal einen Löwen oder ein paar Zebras. Abwarten …

Montag hatten wir hier richtig gutes Wetter und ich war schon mit den Füßen im Meer. Das war aber noch sehr kalt! Aber einfach nur barfuß durch den Strand zu spazieren ist schon echt super schön und dabei die Sonne zu genießen ist natürlich noch schöner ;-) und auf dem Woermann-Turm waren wir auch noch. Von da hat man einen super schönen Blick auf das Meer und auf der anderen Seite auf die Dünen der Namib-Wüste. Und ganz Swakopmund konnte man auch noch sehen, das war echt fantastisch!