Die letzten
zwei Wochen bin ich gemeinsam mit drei anderen Praktikantinnen, einem Toyota
Hilux, einem Dachzelt und einem Iglu durch Namibia gereist. Ich hätte wirklich
nicht gedacht, dass Zelten so viel Spaß machen kann und so bequem ist ;-)
Aber jetzt
mal von vorne: Wir sind in Swakopmund losgefahren in Richtung Sesriem, wo der
Soussusvlei ist, eine große Lehmsenke, die von Dünen umschlossen ist, die zu
den höchsten der Welt gehören. Besonders am Morgen und am Abend kann man hier
ein ganz besonderes Lichtspiel beobachten, sodass wir immer ganz zeitig zum
Sonnenaufgang aufgestanden sind ;-).
Auf der
Fahrt haben wir unsere ersten Strauße und einen Kudu gesehen. Wir waren
natürlich aus dem Häuschen und haben ganz viele Fotos gemacht. Die Landschaft
war auch einfach fantastisch, weil sie sich ständig irgendwie verändert hat und
ich immer wieder begeistert war, wie unterschiedlich die Vegetation ist, obwohl
es hier so trocken ist.
Vom
Soussusvlei sind wir dann in die Tirasberge gefahren und haben kurz vor
Helmeringhausen auf einer Farm mit Campingplatz übernachtet. Der Campingplatz
war einfach im Nirgendwo in den Bergen, wir hatten eine super schöne Aussicht
und eine Dusche aus der wir den Sonnenuntergang beobachten konnten. Am Abend
sind wir dann auf die Nachbarfarm gefahren und haben dort sehr sehr lecker zu
Abend gegessen. Auf der Farm haben zwei Familien übernachtet, die mit uns
gemeinsam gegessen haben und während des Essens haben wir uns über unsere
Reiseerfahrungen ausgetauscht, was für alle eine Bereicherung war. Zu beachten
ist dabei, dass in Namibia eigentlich nur Pärchen oder Familien mit erwachsenen
Kindern reisen. Wir wurden immer ein wenig skeptisch angesehen und gefragt, wie
ihr seid allein mit vier Mädels unterwegs? Der Abend war aber wirklich sehr
schön und am nächsten Morgen konnten wir dann den Sonnenaufgang von unserem
Dachzelt, also direkt aus unserem Bett ansehen ;-)
Weiter ging
es dann nach Lüderitz. Auf dem Weg dahin haben wir uns das Schloss Duwisib
angeschaut. Das Schloss kann als Unikum bezeichnet werden. Im Jahre 1908 wurde
dieses Schloss von einem deutschen Gutsherrn Mitten in der öden Landschaft am
Rande der Namib-Wüste erbaut. Es ist schon komisch, wenn Mitten im Nirgendwo
plötzlich ein Schloss aus Sandstein vor dir auftaucht, wo vor 100 Jahren
wirklich einmal Menschen gewohnt haben ;-) Aber irgendwie auch ganz schön
verrückt dort ein Haus zu bauen… Lüderitz ist daher sehr interessant, weil direkt daneben die verlassene Diamantenstadt
Kolmanskuppe liegt. Heute wird sie als „Ghost-Town“ bezeichnet, weil die Menschen
nachdem die Diamantensuche aufgegeben wurde, alle weggezogen sind. Heute sieht
man dort nur noch die alten Häuser und kann sich währende er Führung durch die
Stadt von den Erzählungen des Guides mitreisen lassen und sich vorstellen, wie
es einmal dort gewesen sein muss. Die Stadt hatte wirklich alles, was man sich
nur vorstellen konnte und wurde mit vielen Nahrungsmitteln aus Deutschland
versorgt. Es war schon wirklich beeindruckend sich die Häuser anzusehen, die
langsam immer weiter verfallen. Übernachtet haben wir auf einem Campingplatz
auf einer Halbinsel, die Shark Island heißt. In der ersten Nacht war es da so
windig, dass wir uns gar nicht getraut haben das Dachzelt aufzubauen und
einfach im Bodenzelt und im Auto geschlafen haben. Am nächsten Tag war es dann
aber fast Windstill, was in Lüderitz nur an 10 bis 15 Tagen im Jahr der Fall
ist, da hatten wir wirklich sehr viel Glück ;-)
Von Lüderitz
ging es über eine ganz wunderschöne Strecke am Oranje-River entlang nach
Ai-Ais. Als wir am Oranje angekommen sind, wurde auf einmal alles grün, man sah
Blumen und grüne Bäume, das war echt unglaublich und wir haben unseren ersten
kleinen Affen gesehen, voll süß!!
In Ai-Ais entspringen
heiße Quellen, sodass der Campingplatz eine Art von Spa ist, mit Schwimmbädern
mit heißem Wasser. Dort haben wir dann erst mal gut entspannt und das schöne
Wetter draußen im Pool genossen. Am Nachmittag sind wir weiter zum
Fish-River-Canyon gefahren, der gerne auch mit dem Grand-Canyon verglichen
wird. Die Aussicht von oben in den Canyon war schon beeindrucken, schade war
es, dass man nicht in den Canyon runter gehen konnte, denn das sollte man nur mit einer geführten
Tour machen. Trotzdem war es fantastisch zu sehen, was die Natur so anstellen
kann ;-)
Vom
Fish-River ging es dann weiter nach Keetmanshoop. Dort haben wir auf einer Farm
direkt am Köcherbaumwald übernachtet und auf dieser Farm gab es auch zahme
Geparden, die wir streicheln konnten, das war echt ein unbeschreibliches
Erlebnis… Abends haben wir dann frischen Springbock vom Farmer gegrillt und
Kartoffeln im Feuer gemacht. Dazu Amarula und Bierchen getrunken, der Tag und
der Abend waren echt unvergesslich!! Am nächsten Tag sind wir dann noch in den
Giants Playground gefahren. Eine Ansammlung von riesengroßen Steinen, die auf
einer Fläche mit einem Durchmesser von 5 km einfach herumliegen. Man kann das
gar nicht beschreiben, sondern muss sich das einfach mal ansehen, denn es ist
echt gigantisch…
Über
Mariental sind wir dann dann weiter nach Windhoek und haben dort bei anderen Praktikanten
im Schülerheim übernachtet. Das war echt ein Kontrast, wenn man aus der
Einsamkeit des Landes plötzlich in das Treiben der Großstadt kommt, wo wieder
1000 Autos fahren und dann auch noch Linksverkehr ist, das war schon eine
Herausforderung, aber es hat funktioniert. Am nächsten Tag haben wir uns ein
wenig die Stadt angesehen und sind durch alle Geschäfte gebummelt und haben die
ein oder anderen Souvenirs erstanden ;-) Wir waren dann schon auch ein bisschen
froh, als es aus der Stadt wieder in die Natur ging und wir auch auf dem
nächsten Campingplatz die einzigen Camper waren. Einerseits echt schön,
andererseits haben wir einfach mal jedes Geräuschgehört und hatten immer das
Gefühl irgendjemand ist an unserem Zelt… Aber ist ja alles nochmal gut gegangen
;-)
Von Windtoek
ging es dann über Okahandja, wo es einen großen Holzschnitzer-Markt gibt,
Ameib, wo wir uns Felszeichnungen angesehen haben und die Spitzkoppe, das
sogenannte Matterhorn Namibias, wieder zurück nach Swakopmund.
Es waren
echt einmalige zwei Wochen und wir haben eine Menge gesehen und erlebt, tolle Leute
getroffen und teilweise einfach die Natur und die sich verändernde Landschaft genossen.
Die Weiten, die man hier findet, gibt es in Deutschland einfach gar nicht und
das ist schon beeindruckend und einfach fantastisch…
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